Meine Büchersammlung hat mal wieder Zuwachs bekommen, über den ich mich diesmal besonders freue. Denn es ist ein Buch über Food Fotografie, das jetzt im Franzis Verlag erschienen ist.
Einige Bücher zu dem Thema besitze ich bereits, und Ihr findet sie auch in meinem virtuellen Bücherregal. Die Bücher, die sich vor allem auch an Foodblogger richten, sind allerdings alle englischsprachigen Ursprungs, und soweit ich weiß ist bisher nur das Buch von Nicole S. Young ins Deutsche übersetzt worden.
Das Besondere bei So kommt die Pasta richtig aufs Bild: Fotografie al dente* ist nun, dass dieses von drei deutschen Fotografinnen (Jana Mänz, Susan Brooks-Dammann und Corinna Gissemann) stammt, die hier mir viel Liebe zum Detail beschreiben, wie das Essen richtig aufs Bild kommt, und das mit meist sehr einfachen Mitteln. Ich hatte jetzt das Glück, dass mir von der Delighted Fotoschule ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, auch vor dem Hintergrund, dass sich das Buch vor allem an Einsteiger in die Food Fotografie richten würde. Inzwischen finde ich allerdings, dass bei Fotografie al dente jeder auf seine Kosten kommen kann. Mir hat es beim ersten Durchblättern des Buchs direkt in den Foto-Fingern gejuckt.
Doch nun der Reihe nach:
Aufgeteilt in 8 Kapitel wird der fotografierende Foodie mit vielen hilfreichen Infos und Tipps aus den verschiedensten Bereichen versorgt. Zum Einstieg gibt es zunächst ein Interview mit der Co-Autorin Corinna Gissemann, die einem auch gleich den passenden Tipp mit auf den Weg durch das Buch gibt: nämlich, sich auszuprobieren und Neues zu versuchen – denn Übung macht den Meister.
Und das ist es auch, was sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Es motiviert vor allem wegen der vielen Beispielbilder und Making-Of Fotos zum Selberausprobieren und nimmt einen dabei gleichzeitig an die Hand, ohne dogmatisch zu werden. Ob es nun um die (2) Foodausrüstung für Einsteiger oder um die (3) Aufbauten und Lichtquellen geht, stets wird man als Leser mit vielen praktischen Tipps und Empfehlungen zur eigenen Ausrüstung versorgt, angefangen bei der Kameraausstattung, über Objektiv-Empfehlungen bis hin zu den vielen kleinen praktischen Helferlein, die es so gibt. In diesen beiden Kapiteln habe ich übrigens auch vieles wiedergefunden, was ich selbst bereits ständig bei mir im Einsatz habe inclusive der beiden empfohlenen Objektive für den Einstieg. Aber ich habe auch einige neue Anregungen bekommen und denke jetzt z. B. über die Anschaffung eines Lichtzelts nach.
Neben der Fototechnik kommt aber auch das Foodstyling und die Bildgestaltung in diesem Buch nicht zu kurz. Diesem Themenbereich sind gleich zwei Kapitel gewidmet: (4) Auf die Zubereitung kommt es an und (5) Angerichtet: Food fotografieren. Auch hier gibt es wieder jede Menge Tipps, wenn es z. B. darum geht, auf was man so alles für die Dekoration der eigenen Foodbilder zurückgreifen kann, welchen Einfluss die Farbgestaltung bei der Bilderplanung hat oder welche Optionen zur Bildgestaltung die Kameraeinstellungen bieten. Einen Überblick über gängige Gestaltungsregeln erhält man ebenfalls. Sehr gut gefällt mir außerdem, dass man auch in diesen Kapiteln den Autorinnen bei ihrem Workflow über die Schultern schauen kann, denn hier kann man sich doch meist selbst auch noch manches abschauen.
Aufgelockert werden die einzelnen Kapitel zusätzlich durch leckere Rezepte verschiedener Foodblogger und durch weitere Interviews mit Foodfotografen und Foodbloggern, so dass man auch hier noch jede Menge Inspiration erhält für die nächste eigene Fotosession. Und wer hiernach noch immer Inspiration sucht, dem empfehle ich das Kapitel (6) Kreative Fotoküche, denn hier gibt es jede Menge konkrete Fotoprojekte zum Selberausprobieren, die bis hin zum Cookie-Splash-Experiment reichen. Schön finde ich hier außerdem die Bildbeispiele, die sehr anschaulich zeigen, wie kleine Veränderungen am Set ein Foto oft schon deutlich besser aussehen lassen können.
Ebenfalls sehr abwechslungsreich gestaltet ist das Kapitel (7) Würzen und verfeinern. Hier geht es um die Bildbearbeitung mit all ihren Facetten. Nicht nur, dass man sowohl eine kurze Einführung in den Umgang mit dem kostenlosen Programm Google Picasa erhält als auch mit dem kostenpflichtigen Bildbearbeitunsprogramm Adobe Lightroom, auch Workshops, in denen man erfährt, wie man Dampf mit Hilfe von Photoshop erzeugen kann oder wie man Texturen für seine Zwecke einsetzen kann, finden sich hier.
Und wer nun auf den Geschmack gekommen ist, dem wird dann zum Abschluss noch ein (8) Ausflug ins Web der Foodies empfohlen einschließlich jeder Menge Links zu sehr schönen Portfolios und Food-Blogs. Man sollte also schon ein wenig Zeit zum Stöbern einplanen.
Nur schade, dass es dies Buch noch nicht gegeben hat, als ich mit der Food Fotografie begonnen habe. Denn ich denke, die Lektüre hätte, vor allem wegen der vielen schönen anschaulichen Making Of Bilder, dafür gesorgt, dass ich manche Aha-Momente deutlich früher gehabt hätte. Aber auch jetzt freue ich mich sehr über das Erscheinen dieses Buchs. Denn auch, wenn es in erster Linie für Einsteiger in die Food Fotografie gedacht ist, so finden sich in dem Buch dennoch auch viele Anregungen für fortgeschrittenere Fotografen, die einfach Spaß daran haben, sich kreativ ein wenig auszuprobieren.
Das Einzige, was ich beim Lesen manchmal etwas holperig empfand, ist die recht häufige Verwendung des “Sie”s. Das mag aber auch daran liegen, dass ich mich einfach zu gut an das Foodblogger typische “Du” gewöhnt habe :)
Was sind denn Eure aktuellen Lieblingsbücher zur Fotografie? Vielleicht habt Ihr ja noch einen Geheimtipp für mich.
In diesem Sinne, viel Spaß beim Schmökern und Fotografieren
wünscht Eva
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Vielen Dank an die Delighted Fotoschule, die mir das schöne Buch zur Verfügung gestellt hat. Meine Meinung bleibt davon allerdings, wie immer, unberührt. – Ein Besuch der Delighted Fotoschule lohnt sich übrigens immer, denn dort gibt es noch jede Menge weiterer Tipps und auch verschiedene e-Books zur Fotografie.
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